Geschichte
Jubiläumsfeier vom 22. Oktober 2005 in der Turnhalle Wikon, 60 Jahre Sektion SP Wikon
von Kreis Hans, Wikon
Mit den Diskussionsteilnehmer Alt-Nationalrat Helmut Hubacher, Basel
und Grossstadtrat Lathan Sunthalaringam, Luzern
Zum Thema Politik: Gestern - Heute – Morgen
Warum wir alle hier versammelt sind, ist der 60. Geburtstag unserer Sektion SP Wikon. Dass wir mit Freude diesen Tag feiern dürfen, ist sicher verständlich und doch nicht selbstverständlich. Bei dieser Gelegenheit wollen wir Rückschau halten betreff Gründung und wichtiger Ereignisse während dieser Zeit.
Ende des 2. Weltkrieges, am 19. Juni 1945, wagten 16 mutige Männer die Gründung einer Arbeiterpartei. Als 1. Präsident wurde Hans Bühlmann gewählt, welcher während 17 Jahren tätig war.
Vizepräsident: Hunziker Ernst Aktuar: Wacker Hans
Kassier: Leupi Robert Beisitzer: Wälti Gottfried
Dieses Gremium bildete ein gutes Fundament zum Gedeihen der jungen Partei. Bald zählte sie sage und schreibe 31 eingeschriebene Mitglieder. Ja, es brauchte einen starken Willen und Mut hier mitzumachen, war doch die Gemeinde Wikon eine Hochburg der Liberalen! So wurden wir Sozialisten (Partei) damals und noch Jahre später, als Kommunisten hingestellt und verachtet. Der Name Arbeiterpartei wurde von vielen Gegnern gerne als Partei der Arbeit ausgelegt!
Schon ein Monat nach der Gründung wurde an den Gemeinderat zu Handen der nächsten Gemeindeversammlung das Begehren gestellt, die Lehrmittel in der Schule unentgeltlich abzugeben. Dieses Begehren wurde abgelehnt.
Am 22. September 1945 hielt Kollege Walter Stettler, Sekretär SP Luzern über die politische und wirtschaftliche Aufbauarbeit der Arbeiterbewegung einen Vortrag, wobei 38 Kollegen anwesend waren.
Zur Förderung des Zusammenhaltes wurde jeden Winter ein Familienabend mit Film und Musik, später mit Tombola ergänzt, durchgeführt. Diese geselligen Abende brachten dem Kassier immer wieder willkommene Einnahmen.
Im Februar 1946 wurde beschlossen, eine 1. Maifeier im Restaurant Bahnhof durchzuführen. An den Gemeinderat stellte man das Begehren, dass der Kehricht mindestens zwei- bis dreimal pro Jahr abzuführen sei. Ebenso wurde verlangt, dass wir in folgenden Kommissionen vertreten sein wollen:
a) Rechnungsprüfungs-Kommission b) Armenkommission c) Urnenbüromitglieder d) Schulpflege
Im Jahre 1947 kam der Gedanke, dass die Zusammenarbeit der Sozialdemokraten im Amt Willisau besser gefördert werden sollte. In diesen Ausschuss wurden zwei Mitglieder bestimmt. Als erstes wurde beschlossen, die 1. Maifeier in Reiden durchzuführen mit folgenden Referenten: Ständerat Klaus aus Olten und Grossratspräsident Allgöwer aus Luzern.
Es brauchte schon Mut, denn zum 1. Mal wurde eine Grossratsliste im Amt Willisau lanciert, auch mit zwei Vertretern aus Wikon (leider fehlen die Namen). Ebenfalls waren Gemeinderatswahlen. Wir gelangten mit einem Schreiben, betreff Beteiligung eines Vertreters, an die Liberale Partei, doch dieses Begehren wurde abgelehnt. So starteten wir eine eigene Liste. Wie voraus zu sehen war, unterlagen wir!
An der Parteiversammlung vom 28. Juni 1947 wurde unter anderem beschlossen, dass an der kommenden Gemeindeversammlung folgende Fragen zu stellen sind:
1. Warum betr. Gemeinderatswahlen vorgängig keine Volksversammlung stattgefunden hat?
2. Wieso noch keine Kehrichtabfuhr beschlossen ist?
Ja, das waren noch andere Zeiten.
Im Frühling 1947 wurde ein Nationalrats-Kandidat aus unserer Partei, als Vertreter des Amtes Willisau gewählt und nach Luzern gemeldet. 1948 wurde an einer Gemeindeversammlung beantragt, dass die Steuern in Zukunft in zwei Raten einbezahlt werden könnten, damit die Gemeinde nicht erst im Herbst die nötigen Mittel zur Vertilgung habe.
Um das Wissen der Kollegen zu fördern, wurden während des Winters Bildungsvorträge organisiert. Es stand auch eine Bibliothek zur Verfügung, die heute noch vorhanden ist.
Die Versammlung vom 28. April 1951 stand im Zeichen der Grossratswahlen. Leider verbuchte die SP auf Kantons- wie Gemeindeebene Rückschläge. Die Resultate wurden an der nächsten Versammlung analysiert und man stellte fest, dass es Mitglieder gab, die liberal stimmten.
Betreff Gemeinderatswahl wurde 1951 der Liberalen Partei erneut das Begehren gestellt, unserer Partei einen Gemeinderatssitz zu überlassen. Aber oha, die Antwort lautete: "Wir dulden keine anderen mit uns!" So entstand ein harter Wahlkampf, denn wir pochten auf unser Recht! Die Gegenpartei sammelte alle Kräfte, um unseren Wunsch zu "bodigen". Leider, aber ganz knapp, unterlagen wir. Dieses Resultat verschlechterte das Verhältnis innerhalb der Gemeinde sehr. Steuern waren vom Arbeiter erwünscht, aber ein Mitspracherecht im Gemeinderat war nicht genehm!
4 Jahre später 1955: Die Liberale Partei hält an ihren drei Gemeinderatssitzen fest, ist jedoch gewillt, den Ersatzmann (oder Suppleant) uns zu überlassen, was unsererseits als "5. Rad am Wagen" empfunden wurde und daher abgelehnt wurde. So oder so stellten wir wieder eine eigene Liste auf. Wiederum knapp, reichte es nicht zu einem Sitz. Nun wurde an den Regierungsrat Rekurs gemacht. Der Liberalen Partei wurde danach nahe gelegt, dass die Minderheitspartei nächstens zu berücksichtigen sei!
Ende 1958 mussten wir uns mit sehr unliebsamen Vorkommnissen eines Lehrers befassen. Die Mehrheit der Schulpflege fand diese Sache als zu unwichtig, um sich ernsthaft damit zu befassen. Es wurde von uns eine Beschwerde an den Regierungsrat eingereicht, doch ihre Antwort war unbefriedigend.
Das Wahljahr 1959: Eine Dreier-Kommission unsererseits wurde gebildet, um mit den Vertretern der Liberalen Partei, betreff Gemeinderats-Liste zu verhandeln. Es wurde vereinbart: Bei einer Vakanz im dreigliedrigen Gemeinderat sei unserer Partei einen Vollsitz zu gewähren. Diese Abmachung wollten wir schriftlich bestätigt haben.
An der Parteiversammlung vom 22. Februar 1959 wurde die Parteibezeichnung geändert und hiess ab sofort Sozialdemokratische Partei Wikon. Der Antrag an den Gemeinderat, betreff Einführung eines Steuerbüchleins, wurde an der Gemeindeversammlung abgelehnt!
Durch die Gründung der Wohnbaugenossenschaft Wikon (WoWi) 1960 mit Leuten der SP, unterstützt besonders durch unseren Regierungsrat, Dr. Anton Muheim und den Leuten aus Kriens, gab es Zuzug von auswärtigen Familien. Wie wir leider später feststellen mussten, erhielten wir wenig Unterstützung von diesen BewohnerInnen. (Nehmen ist seliger denn geben.)
Am 18. November 1961 demissionierte überraschend der "Waisenvogt", Hodel Fritz. Nun war der Weg frei für unseren Kandidaten in dieses Amt. Doch bald wurde dagegen opponiert, damit der Verwalter (ein Gemeinderatsmitglied) diesen Posten übernehmen könne. Ultimativ erklärten uns die Liberalen: Falls wir mit dem Amt des Verwalters nicht einverstanden wären, so brächten sie einen eigenen Vorschlag. Im Interesse der Partei stellte sich schliesslich unser Kollege Kurt Solleder als Verwalter zur Verfügung.
Die Ersatzwahl vom 07. Januar 1962 verlief überraschend gut und so konnten wir Wikoner den ersten SP Gemeinderat im Amt Willisau feiern! Es war ein langer und harter Kampf, aber "nid lugg lo gwünnt!" Leider konnten schon viele verstorbene Kollegen diese Freude nicht mehr erleben.
Unser Präsident, Bühlmann Hans, meldete an der Generalversammlung vom 14. April 1962, nach 17 jähriger Amtszeit, seinen Rücktritt an. Ebenso Häfliger Hans als Kassier. Als neuer Präsident wurde vorgeschlagen und gewählt, Kreis Hans und als Kassier, Kollege Nacht Daniel.
1963, die Grossratswahlen waren für uns in unserer Gemeinde enttäuschend. Unser Kandidat, Kumschick Erwin, erhielt einen anonymen Brief (mit Kuhdreck verschmiert), darin stand: Er sollte sich schämen bei der SP zu kandidieren! Vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun! Umso grösser war unsere Freude, dass Dr. Anton Muheim, Luzern als Nationalrat gewählt wurde. Auf dieser Liste stand auch zu unserer Freude, Kandidat Solleder Kurt, Gemeinderat.
Dass wir nun einen Gemeinderat hatten, merkten wir bald, sind wir durch ihn, doch besser und viel frühzeitiger orientiert worden, was auf uns zukommt. Das politische Klima hat sich während dieser Zeit merklich verbessert.
Am 22. November 1963 gibt uns Kurt Solleder, nach 13-jähriger Tätigkeit in der Schulpflege, seinen Rücktritt bekannt. Ebenso Frau Trudi Kleeb (nach 4 Jahren). Für die zwei zurückgetretenen Mitglieder wurden vorgeschlagen und später gewählt, Frau Heidi Hunziker-Maurer und Hans Schmid-Buchmüller, Lättestrasse.
Nach zwei Versammlungen wurde beschlossen, am 19. Juni 1965 eine Gründungsfeier, 20 Jahre SP Wikon, im Restaurant Bahnhof abzuhalten. Dieser Tag wurde gut besucht und viele Statd-Luzerner Freunde waren gekommen. Dieser Anlass gab uns neuen Mut, tapfer weiterzukämpfen.
An der Generalversammlung 1968 wurde nach sechs Jahren Präsidium von Hans Kreis, Bruno Thut als Nachfolger gewählt. Aber schon nach zwei Jahren wollte er wieder zurücktreten. Glücklicherweise konnte in der Person von Gemeinderat Kurt Solleder, ein neuer Präsident gefunden werden.
Im Protokoll der Parteiversammlung vom 06. Februar 1971 liest man, dass die SP Wikon an die Neuuniformierung der Musikgesellschaft Wikon einen Beitrag von Fr. 300.- spendete. Betreff Frauenstimmrecht (Kant. Abstimmung 1971) wurde viel diskutiert, aber nicht alle Kollegen waren begeistert für ein Ja! An den Grossratswahlen 1971 erreichten wir in unserer Gemeinde einen Stimmanteil von 23%.
Am 30. Januar 1978 verstarb unser Gründerpräsident, Bühlmann Hans, im Alter von 75 Jahren. Der ordentliche Kantonale Parteitag wurde am 05. Mai 1979 in unserer Turnhalle abgehalten, was alle sehr freute. Die grösste Ehre erwies uns Willi Ritschard (SP Bundesrat), am 30. Oktober 1981. Vor 250 Personen sprach er in der vollen Turnhalle über das Eidg. Finanzpaket, über welches anfangs Dezember abgestimmt wurde.
An der Generalversammlung vom 21. März 1982 konnten erstmals sechs Frauen und noch zwei Kollegen in unsere Partei aufgenommen werden. Nach acht Jahren in der Schulpflege tritt Frau Elisabeth Wymann-Grüter zurück. Als Nachfolgerin wurde Frau Myriam Taferner in stiller Wahl gewählt.
Gemeinderat Kurt Solleder demissionierte auf den 30. Juni 1982. Zur Ersatzwahl am 06. Juni 1982 stellten sich drei Kandidaten: Von uns, Peter Aeschlimann, Kurt Heutschi von der CVP und Rudolf Kälin (Schreinermeister), parteilos. Stimmbeteiligung war 61 %, das absolut Mehr 229. Es erhielten: P. Aeschlimann 191, K. Heutschi 143 und R. Kälin 117 Stimmen. Am 2. Wahlgang verzichtete K. Heutschi. P. Aeschlimann erhielt 193 Stimmen, vor R. Kälin mit 155, den die CVP offiziell unterstützte. Dieser Sieg freute uns mächtig und wurde gebührend gefeiert.
Unser Kollege Solleder Kurt, der 20 Jahre, vom 07. Januar 1962 bis 30. Juni 1982, Gemeinderat war (Nachfolger von Hodel Fritz, Liberal), wurde an der nächsten SP-Versammlung speziell geehrt. Er versah aber noch andere Funktionen: 15 Jahre Schulpflege, Feuerwehrkommandant, Parteipräsident 1971-73, 20 Jahre Oberturner und seit der Gründung der WoWi 30 Jahre Kassier. Aufrichtigen Applaus und Dank an ihn!
Während all dieser Jahre machten wir jeden Sommer mit unseren Familienangehörigen eine Carreise und einen Wald-, Klaus- oder Neujahrshock. Dieses gemeinsame Beisammensein förderte immer wieder den Zusammenhalt. Leider ist dieser langjährige Brauch seit einiger Zeit nicht mehr möglich, wegen zu geringem Interesse.
Bei den Grossratswahlen seit 1963 stellten sich immer wieder ein bis zwei Kollegen als Kandidaten zur Verfügung. Der Schreiber dieser Zeilen (nur) sechsmal. Er fuhr auch 24 Jahre an die Geschäftsleitungssitzung nach Luzern! So sind wir alt geworden und leider, leider fehlen uns vermehrt Nachwuchsleute.
An der Gemeindeversammlung vom 26. Januar 1983 gab es eine kleine Diskussion, betreff Zonenplan und Baureglement. Wegen der Vergrösserung der Wohnbauzone im Lättequartier wurde Kollege Kumschick Erwin von einigen unserer Kollegen sehr enttäuscht!
An der Gemeindeversammlung vom 03. Mai 1983 wurde mit 68 Ja- zu 63 Nein-Stimmen entschieden, dass neu vom 04. Juni 1984 an, fünf Gemeinderäte amten sollen. Wir waren die einzige Partei, die an der Gemeindeversammlung den Bau der Mehrzweckhalle befürwortete.
Wir bewarben uns, den ordentlichen Parteitag vom 30. März 1985 bei uns in der Turnhalle abzuhalten. Dies wurde bewilligt und mit OK-Präsident, Werner Wymann, klappte alles bestens. Am 17. September 1985 verstarb unser Vorstandsmitglied Walter Hofer.
Am 05. Januar 1987 wurde ein Begehren, betreff Spazierwegs (auch für Kinderwagen) vom oberen Heimatweg (neben Neubau A. Schilter) zu dem Weg am Waldrand an den Gemeinderat eingereicht. Das Begehren wurde abgelehnt, der Weg wäre zu steil. Einige Kollegen arbeiteten am 21. März in der Mehrzweckhalle in Dagmersellen anlässlich eines Podiumsgesprächs, welches vom SP-Sekretariat organisiert wurde, tatkräftig mit. An der Gemeindeversammlung vom 26. Mai 1987 wurde Hanspeter, der Sohn von Hans Leuenberger SP, als Präsident der Rechnungsprüfungs-Kommission gewählt und er hat dieses Amt heute noch inne. Die Gemeinderatswahlen vom 14. Juni 1987 waren für uns sehr erfreulich. Erzielte Peter Aeschlimann, Sozialvorsteher, doch das beste Resultat! Verbunden mit dem Klaushock am 03. Dezember 1988 feierten wir 100 Jahre Sozialdemokratische Partei Schweiz, auch mit Gästen aus der Stadt.
Zu einer Gemeinderats-Ersatz- und Ammannwahl kam es, da Fritz Rebeisen (Liberal) auf den 31. Dezember 1988 demissionierte. Stimmen haben erhalten als Gemeinderat: Hans Kilchenmann (Liberal) 249, Käthi Saner-Solleder (freie Wähler) 264 und wurde bei einem absoluten Mehr von 260 Stimmen gewählt. Die Kandidaten für den Gemeideammann, Hans Kilchenmann und Kurt Burkart, erreichten das absolute Mehr nicht. Am Samstag, 4. März erschien eine "wilde Liste" per Post (unabhängige Wähler) mit der Empfehlung: Hans Kilchenmann als Gemeinderat und Peter Aeschlimann als Gemeindeammann zu wählen. Wir von der SP wurden von den freien Wähler als Urheberin dieser wilden Liste bezichtigt und schwer "angeschossen"! Es stimmte nicht, wir wussten nichts und hatten nichts mit dieser Liste zu tun. Zu einem 2. Wahlgang kam es nicht, da sich die Kandidaten betreff Gemeindeammanns friedlich einigen konnten und so wurde Kurt Burkart in stiller Wahl am 09. April bestätigt.
An der Gemeindeversammlung vom 12. Dezember 1990 beantragte der Gemeinderat eine Reduktion der Gemeindesteuer um 0,15 Einheiten. Die SP war dagegen und wollte nur für ein Jahr eine Ermässigung von 6% (die Armensteuer ausgenommen). Leider unterlagen wir mit 16 zu 85 Stimmen. Doch ein Jahr später wurden sie gezwungen, diese Senkung wieder aufzuheben.
Die Grossratswahlen 1991 brachten im Amt Willisau den 1. Grossrat der Linken. Die "Grünen" erhielten ihn, mit Listenverbindung der SP und Gewerkschaften. Mit 35 Listen mehr, wäre es einer von uns gewesen.
Unser Seniorenmitglied, Ammann Albert, der immer wieder Zeitungsartikel schrieb, verstarb im Alter von 81 Jahren. Edy Inderkum trat nach 24 Jahren, als Urnenbüromitglied zurück. Ebenfalls im Jahre 1992 feierte Nacht Daniel sein 30 jähriges Jubiläum als Kassier.
Für Unruhe in unserer Reihe sorgte das Mietwert-Referendum der SP Luzern. Wir, 70% Eigenheim-Besitzer waren gar nicht glücklich und wir verloren deswegen sechs Mitglieder! Am 17. Juni 1993 wurde Frau Heidi Solleder-Zurbrügg (SP) als erste Frau in das Amt der Schulpflegepräsidentin gewählt. Frau Marlen Zimmermann als Mitglied.
In all den vergangenen Jahren wurden immer wieder Unterschriften für diverse Initiativen und Referenden gesammelt. Die Führung der Gemeinde ist nicht mehr zu vergleichen wie vor 50 Jahren! Der Gemeinderat behandelt vorgängig die Traktanden der Gemeindeversammlungen mit den Präsidenten der verschiedenen Parteien. So können langwierige Diskussionen an den Gemeindeversammlungen vermieden werden und jede Bürgerin und jeder Bürger ist orientiert. In den verschiedenen Kommissionen sind, sofern möglich, immer von allen Parteien Delegierte dabei.
Nach 50 Jahren SP Wikon, nun die nächsten 10 Jahre. Also 60 jähriges Jubiläum im 2005!
Nach dem gut verlaufenen 50 Jahr Jubiläum vom 23. September 1995 erhielten wir am 18. Dezember 1995 die Demission von Peter Aeschlimann, Gemeinderat (Sozialvorsteher) auf den 31. Juli 1996. Nach 14-jähriger intensiver Tätigkeit, möchten wir alle ihm nochmals für seinen uneigennützigen Einsatz ganz herzlich danken! Aus Dankbarkeit überreichten wir ihm eine Glocke mit Widmung: Gemeinderat 1982-1996. Nach intensiver Suche nach einer geeigneten Person innerhalb der SP wurde niemand gefunden. Unter verschiedenen Anfragen konnten wir Martha Brülhart, Bahnhofstrasse 20 (CVP) als Nachfolgerin gewinnen! Sie wurde am 4./5. Mai 1996 gewählt und erfüllt ihr Amt als Sozialvorsteherin bis heute sehr gut.
Bei der Neuwahl der Schulpflege 1997-2000 trat Heidi Solleder-Zurbrügg nach 8 Jahren, davon 4 Jahre als Präsidentin zurück. Neben Marlen Zimmermann kam neu Yolanda Wymann (SP) dazu. Es brauchte sogar einen zweiten Wahlgang.
An der Gemeindeversammlung vom 10. Dezember 1997 wurde der Bau von zwei Bahnunterführungen mit Kosten von Fr. 9'350’000.- zugestimmt. Nach Abzug von SBB- und Bundesbeiträge ergab es für die Gemeinde noch Fr. 2'393’000.-
Nach 25-jähriger Tätigkeit im Vorstand, verstarb Werner Wymann nach böser Krankheit am 21. März 1998. Seine tatkräftige Unterstützung sowie seine Berichterstattungen freuten uns immer wieder.
Zur Initiative: Kantonale Verfassungsrevision sammelten wir 86 Unterschriften.
Am 27. September 1998 wurde die Verkleinerung des Grossen-Rates von 170 neu auf 120 angenommen. Dadurch hat das Amt Willisau von 24 Sitzen noch 17.
An den Grossratswahlen vom 18. April 1999 stellten sich Othmar Rölli und Jaga Frei aus Reiden zur Wahl, leider ohne Erfolg.
Bei der Unterschriftensammlung: Beitritt UNO, waren wir grossmehrheitlich dagegen und bemühten uns nicht dafür.
Am 21. Oktober 1999 fusionierte die SP Reiden mit der SP Langnau.
Die National- und Ständeratswahlen fielen für Wikon nicht rosig aus. Mit 45% Stimmenbeteiligung waren wir letzte aller Gemeinden.
In Stiller Wahl betreff Schulpflege wurde sie von 7 auf 5 Mitglieder reduziert, davon der Schulverwalter obligatorisch.
Am 3. Januar 2001 verstarb unser aktiv und langjähriger Kollege Rudolf Schütz, Schlossstrasse im Alter von 83 Jahren. Er war der Spender von vielen selbstgemachten Wappenscheiben. Ebenso verschied Kurt Solleder im 87ten Altersjahr am 12. September 2001. Er war unser erster Gemeinderat und 20 Jahre dabei. Er hat sich für die SP gut und erfolgreich eingesetzt und war ein Kämpfer!
Das Elektrizitätswerk Wikon wurde nach 75 Jahren für Fr. 4’360’000.- der CKW verkauft, dies wurde an der Rechnungsgemeinde vom 29. Mai 2001 beschlossen.
All die vielen Kantonalen- und Eidgenössischen Wahlen wurden stets diskutiert. Betreff Unterschriften-Sammlung sowie Initiativen und Referenden wurde leider unsererseits zu wenig unterstützt.
Das jüngste Mitglied zählte 36 Jahre und der Rest ist ein Seniorenclub geworden!
Die Abstimmung Betreff Beitritt zur Uno am 2. März 2002 war bei uns nicht populär.
Betreff Gemeinderats-Ersatzwahl im Juni 2002 wurden in Stiller Wahl gewählt: Xaver Buck (Freie Wähler) Flüeliacher, Finanzen sowie Marcelle Becker (FDP) Weidweg, als Gemeindepräsidentin.
Betreff der Initiative von der SVP Luzern wurde am 22. September 2002 der Regierungsrat von 7 Sitzen auf 5 reduziert.
Am 28. November 2002 durften wir zur Gründung der SP Willisau gratulieren. Im Jahre 2003 wurde Hermann Morf, Willisau als SP-Grossrat gewählt.
An der Generalversammlung vom 05. April 2003 konnten wir Nacht Daniel zu 40 Jahren SP Kassier mit einem Präsent ehren! Da er gesundheitlich angeschlagen war, demissionierte er und Interimsweise übernahm der Schreibende dieses Amt am 20. Mai 2003. Leider, leider ist Nacht Daniel am 25. Oktober 2003 von uns gegangen.
An den Grossratswahlen vom 06. April 2003 konnte die Gemeinde Wikon gerade 31.33% Stimmenbeteiligung ausweisen, schlimm. Für Paul Huber kam 2003 Yvonne Schärli im 2. Wahlgang zum 5. Regierungsratssitz. Sie verbuchte 15’000 Stimmen mehr als der SVP Kandidat.
Ende November 2003 gaben den Rücktritt bekannt: Theo Frei (FDP) als Gemeinderat, Hansrudolf Humm (FDP) als Friedensrichter, Kaufmann Josef (FDP) als Schulpflegepräsident sowie 3 RechnungsprüferInnen Ettlin, Troxler und Von Arx.
Von den beiden Gemeinderatskandidaten der FDP Rudolf Brauchli und Anton Purtschert wurden Anton Purtschert am 28. März 2004 gewählt. In Stiller Wahl wurden bestätigt: Schulpflegepräsident Peter Widmer sowie die Mitglieder Yolanda Wymann (SP), bisher, Verena Kilchenmann Khan, (SP) neu, wie auch Josef Bühler (Freie Wähler) bisher. Neuer Friedensrichter ist Erich Haas (Freie Wähler).
An der Budgetversammlung vom 16. Dezember 2004 konnte der Steuerfuss von 2,2 auf 2,0 Einheiten gesenkt werden.
Was mich diesen Sommer sehr freute, ist die Stille Wahl von Esther Ammann Wilsch (SP) zur Schulpflegepräsidentin. Sie hat sich selber gemeldet. Herzlichen Dank an Esther! Auch den weiteren SP-Schulpflege-Mitglieder Yolanda Wymann sowie Verena Kilchenmann Khan möchte ich meinen besten Dank aussprechen.
Soviel zu Gestern ,
nun wollen wir Heute das 60-jährige Jubiläum feiern
und für Morgen wollen wir auch künftig ehrlich und friedfertig für unsere Anliegen eintreten und hoffen sehr, dass die Mitgliederzahl weiterhin steigt. Es ist unser Bedürfnis, zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger, in der Gemeinde Wikon unseren Teil leisten zu können.
Wikon, im September 2005
Hans Kreis, Präsident
Diese Rückschau wurde 1995 von Hans Kreis, Wikon zum 50-Jahr Jubiläum verfasst
sowie 2005 für das 60-Jahr Jubiläum korrigiert und ergänzt.
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